«FIASKO», «MBAPPé ALS SYMBOL DES MISSERFOLGS»: FRANZöSISCHE MEDIEN FEUERN GEGEN PSG

Dortmund hat sich mit zwei knappen Siegen über Paris Saint-Germain in den Champions-League-Final gespielt. Während in Frankreich nach dem Ausscheiden des Serienmeisters die Wunden geleckt werden, hofft man in Deutschland auf einen Final gegen Bayern München.

Spätestens seit im Jahr 2011 die katarische Investorengruppe Qatar Sports Investments (QSI) bei PSG eingestiegen ist, träumt man in Paris vom Champions-League-Titel. Abgesehen vom Jahr 2020, als PSG erst im Final an Bayern München scheiterte, schafften es die französischen Hoffnungsträger aber nie über den Halbfinal hinaus.

Borussia Dortmund gewinnt auch in Paris und steht im Final der Champions League!

Neues Jahr, neue Hoffnung. Als PSG im Viertelfinale Anfang April den FC Barcelona ausschaltete, loderte sie wieder, die Flamme der Hoffnung. Im Zentrum der Pariser Titelträume: Kylian Mbappé. Bevor der 25-Jährige PSG im Sommer voraussichtlich in Richtung Real Madrid verlassen wird, sollte er die Mission Paris Saint-Germains – und auch seine eigene – vollenden und den Henkelpott nach Frankreich holen.

Vor der Partie hatte sich Mbappé noch zuversichtlich gezeigt: «Wir sind sicher, dass wir das Spiel drehen und uns für das Finale qualifizieren werden», sagte der Stürmer. Es kam bekanntlich anders. Dortmund bezwang PSG im Rückspiel genau wie im Hinspiel mit 1:0 – Mats Hummels löschte im Pariser «Parc des Princes» die Flamme der Hoffnung mit seinem Kopfballtreffer aus.

Wie gross die Enttäuschung darüber ist, dass der «coupe aux grandes oreilles», wie der Champions-League-Pokal in Frankreich genannt wird, auch 2024 nicht nach Paris kommt, wird in der französischen Medienlandschaft deutlich.

«Das Feuer ist aus. PSG wird erneut von Dortmund geschlagen und scheidet im Halbfinale der Champions League aus.»

- l'Équipe -

«Einfach nur hoffnungslos. Diese Niederlage tut weh.»

- Le Parisien -

Eurosport verweist auf Kylian Mbappés unvollendete Mission:

«Die Geschichte zwischen Kylian Mbappé und PSG wird für immer unvollendet bleiben. Der Pariser Verein ist ausgeschieden (2:0 in der Doppelkonfrontation) und sein omnipotenter Star – der wahrscheinlich schon auf dem Absprung ist – ist das Symbol dieses Misserfolgs.»

- Eurosport.fr -

Und Mbappé, so schreibt es der «Figaro», sieht in seiner fehlenden Treffsicherheit einer der Hauptgründe, weshalb die Titelhoffnungen auch in dieser Champions-League-Kampagne begraben werden müssen.

«‹Ich bin derjenige, der die Tore schiessen muss›: Mbappé versteckt sich nicht und übernimmt die Verantwortung.»

- Le Figaro -

Bei so viel Pech – vier Mal traf PSG nur das Gehäuse –, so der «Figaro», ist ein böser Zauber die einzig mögliche Erklärung:

«Der Geschmack des Unvollendeten. PSG ist der Favorit im Halbfinale der Champions League gegen Dortmund, doch das Finale bleibt aus. Bei solchem Pech ist Zauberei eine glaubwürdige Erklärung.»

- Le Figaro -

Die Tageszeitung «Le Monde» trauert nicht nur den verpassten Chancen nach, sondern sieht im Ausscheiden gegen den Aussenseiter ein Zeichen für das Scheitern des Projekts PSG.

«Nach dem Pariser Ausscheiden kommt die Zeit des Bedauerns. Der Grund dafür war eine verblüffende Ineffizienz vor dem Tor, ein weiterer Misserfolg in der Strategie des Vereins.»

- Le Monde -

«Le Parisien» schlägt in dieselbe Kerbe und kann der Niederlage des Teams aus Frankreich gar etwas Gutes abgewinnen:

«Der Begriff Fiasko ist nicht zu gemein, um das Ausscheiden am Dienstagabend im Parc des Princes (0:1) zu beschreiben. Glücklicherweise gibt es im Fussball aber auch heute noch andere Argumente als das ausgegebene Geld. Bankrott, wir kommen!»

- Le Parisien -

«Müssen ihn jetzt auch holen, sonst wäre das scheisse»: Die BVB-Reaktionen zum CL-Coup

Die Hoffnung auf einen deutschen Final

Während in Frankreich nach dem erneuten Ausscheiden des Serienmeisters die Wunden geleckt werden, blickt man in Deutschland mit viel Vorfreude auf den Final im Wembley am 1. Juni. Sport1 greift schon etwas vor und erhofft sich die Neuauflage des Champions-League-Finals im Jahr 2013, als sich – ebenfalls im Wembley – mit Dortmund und Bayern letztmals zwei deutsche Teams gegenüberstanden:

«Der BVB stürmt nach Wembley – Revanche gegen Bayern?»

- Sport1 -

Auch die «Süddeutsche» hofft auf ein deutsches Finale:

«Dortmund kehrt zurück nach Wembley. Dank hohen Einsatzes und des Tores von Mats Hummels zieht der BVB ins Finale der Königsklasse ein – dort könnte es zur Revanche gegen den FC Bayern kommen. Die vielen Aluminiumtreffer von PSG liefern Stoff für eine Legende.»

- Süddeutsche -

Dortmund hatte nicht nur Glück, wie «Die Zeit» schreibt, sondern eben auch Leidenschaft und Mats Hummels.

«Der Pfosten als zwölfter Mann.»

- Die Zeit -

Man muss nicht den besten Fussball spielen, wenn man Leidenschaft, Mats Hummels und etwas Glück hat. Über den wundersamen Einzug des BVB ins Champions-League-Finale.

- Die Zeit -

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