ES HAT MIT KüNSTLICHER INTELLIGENZ ZU TUN: DESHALB HAT YB KAUM VERLETZTE SPIELER

Die Verletzungshexe treibt ihr Unwesen nicht mehr in Bern. Grund dafür ist ein innovatives System. Was künstliche Intelligenz damit zu tun hat und wie das genau funktioniert. Und warum der FC Basel ebenfalls daran interessiert ist.

Die Zukunft ruft! GC und YB machen es bereits, der FC Basel ist ebenfalls daran interessiert: Trainingssteuerung mithilfe von Künstlicher Intelligenz.

Das hat viele Vorteile – wie zum Beispiel eine optimale Belastungssteuerung, die im Fall von YB zu deutlich weniger Verletzten geführt hat. Zu Beginn der Saison hatte der alte und bald neue Schweizer Meister zwischenzeitlich keinen einzigen Ausfall im Profi-Kader. Im ersten Champions-League-Spiel der Saison gegen Leipzig konnte das Trainerteam, damals noch unter Raphael Wicky, aus dem Vollen schöpfen. Eine Seltenheit im Profi-Sport.

Zum Vergleich: Der FC Basel arbeitet ohne dieses System und hat ein massives Problem mit Verletzten, musste in dieser Saison circa 40 Spieler einsetzen. Eine riesige Last für jeden Trainer. Auch deshalb interessiert sich der FCB nach Blick-Informationen mehr denn je für die Arbeit mit Künstlicher Intelligenz.

YB arbeitet täglich damit

Doch wie funktioniert das Zeugs überhaupt? Aus den Sport-BHs, die heutzutage von jedem Profi-Sportler getragen werden, werden die Daten gewonnen, die später von der Partnerfirma der Berner, Strykerlabs, durch einen Algorithmus, der auf künstlicher Intelligenz basiert, gejagt werden. Normalerweise wird von den Sport-BHs eine einfache Visualisierung der Daten abgerufen und diese dann von den Athletiktrainern der jeweiligen Klubs verarbeitet. Die Partnerunternehmen von YB macht da den nächsten Schritt und spricht aufgrund der datenwissenschaftlichen Modelle gerade konkrete Empfehlungen für die Trainerteams aus.

«Wir nehmen diese Daten, den Gefühlszustand des Spielers und analysieren das dann mit verschiedenen Algorithmen, die mit KI funktionieren. Das System gibt konkrete Empfehlungen ab. Zum Beispiel über Belastungssteuerung, optimale Trainingssteuerungen, Sequenzen. So kann bei jedem Spieler die Verletzungsgefahr minimiert werden. Das System spuckt auch Empfehlungen zu möglichen Aufstellungen aus», sagt Florian Hreniuk, der für YB-Partner Strykerlabs arbeitet.

Was die Trainer mit den zur Verfügung gestellten Daten und Empfehlungen machen, ist ihnen überlassen. Im Fall von YB werden sie aber rege genutzt. «Wir greifen täglich auf das System zurück, weil es wichtige Informationen liefert», richtet der Meister auf Blick-Anfrage aus und bestätigt gleich noch, dass man deswegen in dieser Saison im Langzeit-Vergleich weniger Verletzte zu beklagen hatte als sonst.

Auch Bundesligisten nutzen das System

Neben YB setzt in der Schweiz auch GC auf die neuartige Technik. In Österreich wird sie sogar fast von der ganzen Liga genutzt. Und auch in der Bundesliga gibt es schon Teams, die damit arbeiten. Beispielsweise Urs Fischers Ex-Team Union Berlin.

Das führt allerdings zur brennenden Frage, wie denn der Algorithmus bemerkt, ob es sich um ein Super-League- oder ein Bundesliga-Team handelt? Hreniuk: «Derzeit sieht die physische Belastung in den drei Ligen im Grossen und Ganzen ähnlich aus. Aber wir sind uns dessen bewusst. Deshalb wird unsere KI-Datenbank von Tag zu Tag mit Trainingsmethoden gefüttert, damit der Haupt-Algorithmus besser wird.»

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